Geschichte und Archäologie des Kleinen Kreuzers Dresden

 

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Taucherische Dokumentation
unverzichtbar: Taucherarzt und Druckkammer  


Korvettenkapitän Dr. J. Larredo, Armada de Chile, sorgte als Taucherarzt für die medizinische Sicherheit; im Hintergrund die mitgeführte Druckkammer.


Fernando Landeta wird für den Tauchgang vorbereitet.

Die Taucher verwendeten jenseits von 50 m Tiefe ein Trimix-Atemgas, das einen niedrigen Sauerstoffanteil und einen hohen Heliumanteil hat.

Alle vier Schiffschrauben der Dresden, bei Parsons in Engald gefertigt, sind erhalten.

Die Schiffsglocke war im Jahre 2003 während der ersten Expedition zum Dresden-Wrack entdeckt worden. Das Stahlseil ist Zeuge eines Bergungsversuches, der 1999 zu einem tödlichen Tauchunfall geführt hatte.

Korvettenkaptitaen Alejandro Peña und Dipl.Ing.Fernando Landeta M.A. nach der Bergung von Porzellan aus dem Heckbereich im Jahre 2003. Das Fundareal war 2006 leergeräumt! Dort hatten in einer Stahlfalte etwa 20 Porzellanplatten sowie meherere intakte Weinflaschen die schweren Beschädigungen überstanden. 2003 hatte ich leider keine Erlaubnis erhalten, alles abbergen zu lassen.

Methode und Befund:

Die Dokumentation eines solch grossen Wracks gelingt nur, wenn die Taucher ihre Wege filmisch mitzeichnen; die Kameras müssen also staendig angeschaltet sein. Die Wege der Taucher werden exakt vorbesprochen, und die Taucher muessen diese Wege dann auch gehen, was sie leider ungern tun. Gerade dies ist aber durchzusetzen. Als Grundlage dient ein 3d-Modell des Schiffes, das nach und nach an den Wrackbefund angepasst wird. Im Bild rechts sind, als Beispiel eines Tauchtages, mit verschiedenen Farben die Wege zweier Tauchgruppen dargestellt.

Sämtliche Aufbauten sind zerstört worden und liegen z.T. neben dem Wrack. Das Heck ist fast völlig abgebaut; die Spuren von Schneidbrennern sind unübersehbar. Während die Kasemattgeschütze entfernt sind, stehen die Decksgeschütze noch an ihren Plätzen bzw. in ihrer Region. Das Steuerbord-Mittschiffsgeschütz hatte sein Rohr 2003 noch nach aussen gerichtet, 2006 nach innen!

Warum wurde das Heck bis auf die Höhe des achteren Mastes abgebaut? Es ist, vermutlich bereits in den Zwanzigerjahren, das Gold gesucht worden, das Dresden in zwei Raten erhalten hatte. Dser Goldschatz, aufbewahrt in einer der achteren Kammern, war gefunden worden: So war es nicht mehr nötig, die leicht erreichbaren und wertvollen Schrauben mitzunehmen.